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140 Jahre
Trachtenbewegung in Bayern

Viele Veranstaltungen im vergangenen Jahr standen unter dem Motto des Jubiläums.

Auch wenn sich vieles ändert, auch bei den Trachtlern -
der Kern unserer Botschaft bleibt gleich:
"Wir beten nicht die Asche an,
sondern bewahren und reichen das Feuer weiter!"
 

Gaugruppenausflug 2014

München, Führung, drei Einheiten Getränke, Sattel, …

Nur mit diesen paar schlichten Worten verkündete Stefanie Brenner (Gaukassier, langjähriges Gaugruppenmitglied und Organisatorin des Ausflugs), was die Mitglieder der aktuellen Gaugruppe am letzten Samstag im August bei ihrem Ausflug erwartete.

Lustig war schon in der Früh die „Abfahrt“ bzw. das Zusteigen der Trachtler und Trachtlerinnen an verschiedenen Bahnhöfen in denselben Zug, der von Augsburg, über Hochzoll, Mering St. Afra und Mering Bahnhof nach München Hauptbahnhof fuhr. Im Voraus wurden die Zugnummer und die genauen Abfahrtszeiten an den jeweiligen Haltestellen bekannt gegeben. An jedem Halt stieg einer aus um den Zusteigenden ein Zeichen zu geben. Was aber darin endete, dass die Zusteigenden irgendwo einstiegen und durch den ganzen Zug zu den anderen liefen. Die Trachtler, die in Mering Bahnhof zu gestiegen sind, haben aber den falschen Zugteil erwischt, sodass die Fahrkarte bei dem Rest der Gruppe im anderen Zugteil war. Eine Trachtlerin erklärte dem Schaffner kurzerhand, dass der Fahrschein eben im anderen Zugteil sei, worauf dieser nur meinte: „Hockt’s eich hi und gebt’s a Ruah!“

Am Hauptbahnhof wurde das Geheimnis über das Programm gelüftet. Am Vormittag stand eine Brauereiführung bei Spaten/Franziskaner/Löwenbräu auf dem Plan, danach stand Zeit zur freien Verfügung rund um dem Viktualienmarkt, am Nachmittag machten wir eine Radltour mit einem „Conference Bike“ und am Abend kehrten wir noch ein.

Die Brauereiführung startete mit einem kleinen Film. Danach ging es ins Sudhaus wo uns unser Führer, der den Beruf des Brauers erlernt hat und jetzt Brauwesen studiert, das Entstehen der Würze erläutert hat.

 

Laut Reinheitsgebot vom 23. April 1516, dieser Tag ist heute auch „Tag des deutschen Bieres“, darf zur Herstellung von Bier nur Hopfen, Malz und Wasser verwendet werden. Später wurde das Ganze noch um die Hefe erweitert, Hefe benötige man zwar früher auch schon zum Bierbrauen, sie war aber noch nicht als eigener Bestanteil bekannt und wurde im allgemeinen nur als „Zeug“ bezeichnet.

 

Bei den Mönchen, die zum Brauen eigene Pfannen hatten, wurde das angesetzt Bier bei jedem Mal gut. Bei einem normalen Bürger oder Bauer, der meist nur eine einzige Pfanne zum Kochen, Waschen und auch Bierbrauen verwendete, klappte es mit dem Bier mal und mal wurde es essig- oder milchsauer. Das lag daran, dass sich eine restliche Hefe, also das „Zeug“, vom letzten Brauvorgang noch in der Pfanne befand. Die Menschen früher glaubten aber, dass es daran lag, dass die Mönche einen besseren Draht nach oben hatten. So wurde auch gebetet, wenn Bier gebraut wurde: „Gib dein göttlich Zeug dazu“. Weiter ging es in den alten Gärkeller, der heute aber nicht mehr für die Gärung genutzt wird. Dies geschieht heutzutage in riesigen oberirdischen Tanks, in denen die Temperatur genau geregelt und kontrolliert werden kann. Im Brauereimuseum sind unter anderem alte Werkzeuge und Maschinen ausgestellt.

Es steht auch ein altes Holzfass mit Ein-Mann-Loch, das zum Hineinsteigen und säubern des Inneren der Fässer diente, zum Ausprobieren zur Verfügung. Dabei gibt es eine einfache Technik, wie man hinein krabbeln muss, sodass auch Personen bis ca. 100kg Körpergewicht durch das Loch kommen.

Anschließend besichtigten wir noch die vollautomatisierte Abfüllanlage. Dort kommen vorne die Leergutkästen rein und hinten fahren die Paletten mit frischem Bier gefüllt wieder raus. Die Flaschen werden gewaschen und die Etiketten entfernt. Anschließend wird jede Flasche in Sekundenbruchteilen gescannt und überprüft, ob sie defekt ist oder wieder gefüllt werden kann. Wird auch nur ein kleiner Haarriss festgestellt, wird die Flasche mit Druckluft vom Band geblasen. Die größte der Abfüllmaschinen schafft 60.000 Flaschen pro Stunde. Im Anschluss an die Führung gab es im Dachgeschoss in 36 Metern Höhe noch eine Brotzeit und drei Einheiten Getränke, natürlich die verschiedenen Biersorten, die Spaten/Franziskaner/Löwenbräu herstellt.

 

Am Nachmittag stand der sportliche Teil, eine Radltour durch München mit einem Fahrrad der besonderen Art, an. Bei dem „Conference Bike“ sind mehrere Sättel, in unserem Fall waren es sieben, im Kreis angeordnet - sechs Personen treten einfachund nur eine Person hat ein Lenkrad vor sich und kann somit die Richtung angeben.

Diese Art zu radeln ist wirklich etwas ganz besonderes und man sollte sie unbedingt mal erlebt haben. Man muss erst mal damit klar kommen, dass man in eine ganz andere Richtung fährt, als man schaut. Ein paar Passanten sind gleich erschrocken, wie sie die etwas seltsam aussehenden Fahrzeuge auf sich zukommen sahen, außerdem sieht man bestimmt auch eher selten Trachtler auf solchen Vehikeln. Wir haben uns aber durch klingeln, rufen und juchzen bemerkbar gemacht. Unsere Tour begann in der Nähe des Viktualienmarkts, führte durch die Münchner Innenstadt, weiter durch den Englische Garten und wieder durch die Stadt zum Ausgangspunkt.

Und wo kehrt man ein, wenn man schon in München ist? Freilich, ins Hofbräuhaus. Wir ließen also bei Bier und gutem Essen den schönen und interessanten Tag ausklingen.

140 Jahre
Trachtenbewegung in Bayern

Viele Veranstaltungen im vergangenen Jahr standen unter dem Motto des Jubiläums.

Auch wenn sich vieles ändert, auch bei den Trachtlern -
der Kern unserer Botschaft bleibt gleich:
"Wir beten nicht die Asche an,
sondern bewahren und reichen das Feuer weiter!"
 

Altbayrisch-Schwäbischer-Gauverband, Sitz Augsburg web@gauverband.info