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140 Jahre
Trachtenbewegung in Bayern

Viele Veranstaltungen im vergangenen Jahr standen unter dem Motto des Jubiläums.

Auch wenn sich vieles ändert, auch bei den Trachtlern -
der Kern unserer Botschaft bleibt gleich:
"Wir beten nicht die Asche an,
sondern bewahren und reichen das Feuer weiter!"
 

84. Gaufest in Bad Wörishofen

Traumwetter gab es am Gaufestsonntag zum 100-jährigen Gründungsfest des Trachtenvereins „Alpenblick“ Bad Wörishofen. Der Festgottesdienst konnte wie geplant auf dem Sportplatz neben der Eisarena stattfinden.

Foto: Augsburger Allgemeine

Besonders beeindruckte die Predigt von Pfarrer Thomas Rimmel. Er stellte seine Betrachtungen zu Tracht und Brauchtum anhand der Fahne der Wörishofer in den Mittelpunkt. Wir hätten es nicht besser sagen können! Vielen Dank Herr Pfarrer Rimmel. Er ging auch auf die fünf Grundregeln nach Pfarrer Kneipp ein, u.a.: Der beste Weg zur Gesundheit ist der Fußweg. Dies konnte am Nachmittag bei dem 4 km langen Festzug durch Bad Wörishofen in Angriff genommen werden.

Gauvorstand Marianne Hinterbrandner richtete lobende und mahnende Worte an die Festgemeinde:

„I möchte mi bei all unsere Vereine bedanken für ihren Einsatz für Tracht und Brauchtum. De Aufgaben in am Trachtenverein san heit anders wia vor 100 Jahr, die Einbindung ins Gemeindeleben fordert a hohes Maß von Zeit und Idealismus. Medien und moderne Kommunikation stellen hohe Anforderungen an uns. Andererseits wars no nia so leicht, Stoffe und Zubehör für unsere Trachten zum finden, de Trachten san wieder bunter woan. Stellts Eich de Aufgaben, damit unser Hoamat a weiterhin so bunt und liebens- und lebenswert bleibt.

I woaß aber a, dass es heit net immer einfach ist, es wird immer schwieriger, Leit zum finden, de se in a Vorstandschaft engagieren.

Mei Appell geht daher a an die Politik: Schaffts Rahmenbedingungen bei Gesetzen und Verordnungen, de net sinnlos einengen. So tragisch die Vorfälle vor a paar Jahr bei der Loveparade waren, aber da jetzt mit immer mehr Auflagen und Verordnungen de Vereine des Leben schwer zu macha, is da verkehrte Weg. Wir Trachtler feiern seit Jahrzehnten unsere Feste ohne große Zwischenfälle. Es kann aber a net sei, dass in oam Landkreis möglich is, a Bundesstraß für an Festzug zu sperren und in a anderen Gemeinde in kloane Straßen für jeds Halteverbotssschild Gebühren verlangt werdn. Im Bayerischen Trachtenverband gibt’s an Arbeitskreis, der se mit der Thematik befasst. Mir stehn da gern für Gespräche und Anregungen zur Verfügung. Aber passiern muaß was – und des sag i jetzt net bloß für de Trachtler, sondern für alle Vereine, de sie im Ehrenamt für de Allgemeinheit engagieren.

Vor kurzem hat da Siegi Götze ausm Chiemgau gsagt: Ma muaß selba brenna, damit ma de Leit begeistern ko. Lass ma uns vo solche Leit, die es in jedem Verein gibt, ostecka und schaun ma dass guat weida geht. Dass a öffentliche Anerkennung da is, ham ma erst jetzt wieda in Bad Wörishofen erleben dürfn. Der Wörishofer Trachtenverein hat den Kulturpreis der Stadt Bad Wörishofen kriagt, und des is net de erste Auszeichnung dieser Art, die oam unserer Vereine verliehen worden ist.

A große Auszeichnung hat z.B. die Bayerische Trachtenjugend vorigs Jahr erhalten: Den bayerischen Verfassungspreis.

Dazu is a guade Jugendarbeit sowohl an der Basis als auch in der überörtlichen Arbeit des Wichtigste, denn wenn da Nachwuchs fehlt, schauts irgendwann zappenduster aus. Gerade die Jugendarbeit is auf am guatn Weg – a dank der Führung der Bayerischen Trachtenjugend durch Günther Frey, er is a oaner, der brennt und sei Begeisterung a in unserm Gau in unnachahmlicher Weise zoagt hat.

72000 Kinder- und Jugendproben san nach a Erhebung im vorigen Jahr durch unsere Vereine und speziell unsere Jugendleiter und Vorplattler in ganz Bayern geleistet worden. Und wenn ma woaß, was hinter nur oaner Prob für a Aufwand steht, dann ko ma si ausrechnen, wia viel Zeit da in unser Jugend investiert wird. Und i derf mi de Aussagen vo unserm Landesvorsitzenden Max Bertl oschliaßn, der davo überzeugt is, dass Kinder und Jugendliche, die bei uns san und Gemeinschaft erfahren, in der Kriminalitätsstatistik net erscheinen.“

Dass Jugendarbeit in unserem Gau groß geschrieben wird, zeigten die anschließenden Jugendehrentänze. Ein buntes Bild bot sich in der vollbesetzten Eisarena – bestens geeignet für diese große Veranstaltung.


Die neu gegründete Gaujugendgruppe hatte ihren ersten Auftritt. Es war eine Freude, zu sehen, mit welchem Eifer die Jugendlichen dabei waren. An dieser Stelle herzlichen Dank an alle Jugendleiter!


Peter Huber vom Vorstand der Bayerischen Trachtenjugend war gekommen, um der Jugendleiterin des Wörishofer Vereins, Andrea Rieger, für ihre Arbeit das Ehrenzeichen der Bayerischen Trachtenjugend zu überreichen. Ein schöner Dank für den langjährigen Einsatz!

Viele Ehrengäste konnten im Laufe des Tages begrüßt werden. Neben den trachtlerischen Besuchen aus dem Chiemgau (Musikwart Thomas Hiendl), dem Donaugau (2. Vorstand Berthold Krumpholz und Gaujugendleiterin Waltraud Betz), dem Lechgau (Gauvorstand Franz Multerer, Gaukassier Josef Hauser, Franz Multerer sen. und Sepp Probst) und dem Südwestdeutschen Gau (Herbert Schneider) waren auch hochkarätige Politiker anwesend, die von Gauvorstand Marianne Hinterbrandner mit den Anliegen der Trachtenvereine (siehe Text Ansprache) versehen wurden: Staatssekretär Franz Pschierer, Landrat Weihrater vom Landkreis Unterallgäu, Schirmherr Klaus Holetschek, Bürgermeister von Bad Wörishofen und stellv. Landrat, MdB Stephan Stracke sowie MdL Bernhard Pohl u.a.

Foto: Augsburger Allgemeine

Der Festzug war – bedingt durch die Lage der Eisarena am Stadtrand – länger, als wir es gewohnt sind. Aber die Teilnehmer waren trotz der heißen Temperaturen gut gelaunt und boten ein überaus buntes Bild, welches von den vielen Zuschauern – die Polizei spricht von 5000 – begeistert aufgenommen wurde. Ein besonderer Dank hier an die Organisatoren für die Versorgung der Teilnehmer mit Wasser. Dies wurde von Allen dankbar angenommen.

Eine besondere Ehrung konnte Marianne Hinterbrandner bei den anschließenden Ehrentänzen vornehmen: Unsere früheren Gauvortänzer Anni und Sepp Eberle sind seit 50 Jahren Mitglied des Trachtenvereins Wörishofen – und dies insbesondere als Ehepaar. Vielen Dank für Eure Arbeit und Euren Einsatz!

Musikalisch begleitet wurde der Festzug von vielen Kapellen, die Musik in der Festhalle übernahm die benachbarte Trachtenkapelle Westendorf.

Ein Kamerateam begleitete den ganzen Tag und filmte für die Sendereihe „Bayern feiern“ des Bayerischen Fernsehens. Ein Zusammenschnitt ist am 13.09. im Bayerischen Fernsehen zu sehen.

Am Ende gilt unser ganz besonderer Dank dem ganzen Trachtenverein Bad Wörishofen unter der Führung von Georg Schmid und Georg Stubenvoll. Sie haben mit ihrer Mannschaft ein tadelloses Gaufest organisiert mit unvorhersehbaren Schwierigkeiten (so wurde z.B. ein Flohmarkt auf dem vorgesehenen Parkgelände genehmigt, ohne dass hier eine Verständigung der Trachtler erfolgte). Dank hier auch aber an Bürgermeister Klaus Holetschek, der den Verein in allen Belangen kräftig unterstützt hat und ein wirklich fürsorglicher Schirmherr war. Trotz des anstrengenden Festzuges gab es von den Teilnehmern nur Lob und die Aussage:

Es war ein wunderschönes Gaufest!

 

140 Jahre
Trachtenbewegung in Bayern

Viele Veranstaltungen im vergangenen Jahr standen unter dem Motto des Jubiläums.

Auch wenn sich vieles ändert, auch bei den Trachtlern -
der Kern unserer Botschaft bleibt gleich:
"Wir beten nicht die Asche an,
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Altbayrisch-Schwäbischer-Gauverband, Sitz Augsburg web@gauverband.info