Am vergangenen Samstag fand im Saalbau Krone in Lechhausen die Gauherbstversammlung des Altbayrisch-Schwäbischen Gauverbands statt. Bereits um 10 Uhr versammelten sich 72 Delegierte aus den angeschlossenen Trachtenvereinen, um gemeinsam auf das vergangene Gaujahr zurückzublicken, wichtige Themen zu besprechen und die turnusgemäßen Neuwahlen des Gauvorstands durchzuführen.
Neben organisatorischen Punkten standen auch inhaltliche Themen auf der Tagesordnung, darunter die neue GEMA-Anmeldung sowie Informationen zur WWK-Versicherung – Themen, die für viele Vereine von großer Bedeutung sind und auf reges Interesse stießen.
Ein Höhepunkt der Versammlung war der Führungswechsel an der Gau-Spitze. Nach sechs Jahren im Amt übergab Horst Müller den Vorsitz. In seinen Abschiedsworten sagte er mit spürbarer Ruhe und Dankbarkeit: „Ich höre nicht auf, weil ich muss, sondern weil es Zeit ist.“ Damit beendete er seine Amtszeit in dem Bewusstsein, den Gauverband in gute Hände zu übergeben.
Zum neuen 1. Gauvorstand wurde Heiko Schnitzler gewählt, der zuvor bereits als 2. Gauvorstand tätig war. Er gilt als ehrlich, bodenständig und zukunftsorientiert – Eigenschaften, die ihm in seiner neuen Aufgabe zugutekommen werden. Gemeinsam mit dem neuen 2. Gauvorstand, Martin Hinterbrandner, möchte er den Verband in eine stabile und moderne Zukunft führen, ohne dabei die Wurzeln der Tradition aus dem Blick zu verlieren.
Ein besonders bewegender Moment war die Verabschiedung von Alexandra Oppenländer, die nach 38 Jahren ihr Amt als Gauschriftführerin niederlegte. Über fast vier Jahrzehnte hinweg war sie eine verlässliche und engagierte Stütze im Gauvorstand und hat zahlreiche Vorsitzende in ihrer Arbeit begleitet und unterstützt. Ihre gewissenhafte Art, ihre Erfahrung und ihre tiefe Verbundenheit mit der Trachtensache wurden mit großem Applaus und aufrichtigem Dank gewürdigt.
Ihre Nachfolgerin ist Petra Ritter aus Vöhringen, die als 1. Vorständin des Trachtenvereins D’Illertaler Vöhringen bereits viel Organisationserfahrung mitbringt. Mit ihrer offenen und tatkräftigen Art wird sie die Arbeit im Gau sicher bereichern.
Auch Gauvorplattler Toni Kürzinger legte nach langjährigem Engagement sein Amt nieder. In seinen Worten zeigte sich sowohl Wehmut als auch Zuversicht: Es sei nun „Zeit für einen Wechsel“, sagte Kürzinger, denn er wünsche sich „neue, junge Dynamik“ in der Plattlerarbeit. Sein Einsatz, seine Begeisterung fürs Platteln und sein Engagement für den Zusammenhalt im Gau wurden von der Versammlung mit großem Dank und Anerkennung gewürdigt. Seine Entscheidung wurde mit Respekt aufgenommen – als Zeichen für gelebte Verantwortung und Mut zur Erneuerung.
Große Freude herrschte darüber, dass der Gauverband nun wieder eine Gautrachtenwartin hat: Katharina Prost. Sie ist Bezirksjugendleiterin des Bezirks Mindelheim und seit Kindertagen tief in der Trachtlergemeinschaft verwurzelt. Ihr Wissen, ihre Begeisterung und ihr Engagement für die Trachtensache sind ein großer Gewinn für unseren Gauverband.
Einige Ämter blieben vorerst unbesetzt – darunter die Positionen des 1. Gauvorplattlers, 2. Gauvortänzers, Brauchtumswarts sowie des Gauvolksmusikwarts. Der Gauverband hofft, diese wichtigen Aufgaben in Zukunft wieder mit engagierten Mitgliedern besetzen zu können.
Zum Abschluss sprach die Versammlung allen, die sich über viele Jahre mit Herzblut und Leidenschaft eingebracht haben, ein herzliches Vergelt’s Gott aus. Ein besonderer Dank gilt dem Trachtenverein Lechhausen für die Gastfreundschaft und die wie immer ausgezeichnete Bewirtung während der Versammlung.
So war die Gauherbstversammlung geprägt von einem gelungenen Wechsel zwischen Dankbarkeit und Neuanfang – ganz im Sinne des Leitsatzes: „Tradition erhalten – Zukunft gestalten.“

Foto (Lea-Sofie Oppenländer): Neuer und alter Gauausschuss mit Gauehrenmitglied Marianne Hinterbrandner
