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140 Jahre
Trachtenbewegung in Bayern

Viele Veranstaltungen im vergangenen Jahr standen unter dem Motto des Jubiläums.

Auch wenn sich vieles ändert, auch bei den Trachtlern -
der Kern unserer Botschaft bleibt gleich:
"Wir beten nicht die Asche an,
sondern bewahren und reichen das Feuer weiter!"
 

Siebenschritt

Ausgabe Oktober 2004, Walter Bucksch, www.volkstanzkreis-freising.de

Siebenschritt.
(Chiemgauer Form)

Der Siebenschritt ist in verschiedenen Formen im ganzen deutschprachigen Raum verbreitet. Er ist ein Bayerischer und Österreichischer Grundtanz. Nach Horak liegen die ersten verläßlichen Informationen darüber um 1830 aus der Rheinpfalz vor, die Melodie ist aber schon Ende des 18. Jahrhunderts aus Berlin und Umgebung belegt. Es gibt eine ganze Reihe von Veröffentlichungen zu dem Tanz. Eine Tanzversion wurde 1924 von Hermann Derschmidt in Arnreit aufgezeichnet und erschien im Buch: "Tänze aus Oberösterreich" (ISBN 3-85393-032-8) auf Seite 80ff. Diese Form wird mit kleinen Abwandlungen in unserer Gegend am meisten getanzt, und auch wohl "Chiemgauer Form" genannt.

Musikquelle: "Volkstänze", LC10706, CD80012, Pfeffertrio.
Bezugsquelle: ARGE Volkstanz-Steiermark, Karmeliterplatz 2, A-8011 Graz.
Tanzbeschreibung

Bursch und Dirndl stehen auf der Kreisbahn nebeneinander mit Blick in Tanzrichtung. Hintere Kreuzhandfassung, der rechte Burschenarm liegt über dem linken Dirndlarm. Keine Tanzbewegung während des Vorspiels.

Takt Schritte und Bewegungen
  1. Figur: Laufschritt in und gegen Tanzrichtung.
1,2 Mit den Außenfüßen beginnend, sieben kurze, lockere Laufschritte in Tanzrichtung machen. Nach dem siebten Schritt stellt der Bursch das rechte Bein ohne Gewichtsübertragung neben das linke, das Dirndl das linke neben das rechte. Mit dem Oberkörper auf keinen Fall wippen.
Es hat sich in der Münchner Gegend eingebürgert, daß der Bursch nach dem siebenten Schritt mit dem rechten Fuß kräftig aufstampft und auf diese Weise einen achten Schritt markiert, ohne allerdings das Gewicht auf den Innenfuß zu übertragen.
3,4 Ohne die Haltung zu ändern, folgen sieben kurze, lockere Laufschritte gegen die in Tanzrichtung. Mit den Innenfüßen beginnend laufen die Paare rückwärts gegen die Tanzrichtung. Nach dem siebten Schritt steht der Bursch auf dem Innenfuß und stellt den linken Fuß ohne Gewichtsübertragung neben den rechten, das Dirndl steht auch auf dem Innenfuß und stellt den rechten Fuß neben den linken.
Nach dem siebenten Schritt stampft der Bursch in der Münchner Gegend mit dem linken Fuß kräftig auf, überträgt aber sein Gewicht nicht auf diesen.
  2. Figur: Wechselschritte auseinander und wieder zusammen, Drehhüpfpolka.
5 Die hintere Kreuzhandfassung wird gelöst und Hüftstützfassung eingenommen. Der Bursch startet mit dem linken Fuß einen Wechselschritt schräg vorwärts zur Kreismitte, das Dirndl mit dem rechten schräg vorwärts nach kreisaußen.
6 Es folgt ein Wechselschritt für beide schräg vorwärts zurück zur Kreisbahn mit Wendung zueinander und Einnehmen einer Rundtanzfassung.
7,8 Vier Schritte Drehhupfpolka: Bursch und Dirndl machen erst mit dem linken dann mit dem rechten Fuß einen kleinen Schritt und hüpfen jeweils zweimal auf. Die Schrittfolge ist l-l, r-r, l-l, r-r. Dabei dreht sich das Paar je nach Temperament und Können ein oder zweimal im oder auch gegen den Uhrzeigersinn um die gemeinsame Achse. Nicht mit den Füßen nach hinten ausschlagen!
9-12 Die Figur 2 wird noch einmal wiederholt, also pro Durchgang zweimal ausgeführt.

 

Damit ist ein Durchgang beendet. Der Tanz beginnt von vorne mit kleinen Laufschritten in Tanzrichtung.
Zu diesem Tanz kann man singen:

 

  Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben,
Wo ist meine Frau geblieben,
Ist nicht hier, ist nicht da,
Ist wohl in Amerika.
Bauer bind den Pudel an,
Dass er mi net beißn kann.
Beißt er mi, klag i di,
Tausend Taler kostats di.
  Jakob hat kein Brot im Haus,
Jakob macht das gar nichts aus.
Jakob hin, Jakob her
Jakob ist ein Zottelbär
Tausend Taler is koa Geld,
Wann i nur a Maderl hätt,
die mi rupft, di mi zupft,
Die mit mir ins Bett nei hupft.

140 Jahre
Trachtenbewegung in Bayern

Viele Veranstaltungen im vergangenen Jahr standen unter dem Motto des Jubiläums.

Auch wenn sich vieles ändert, auch bei den Trachtlern -
der Kern unserer Botschaft bleibt gleich:
"Wir beten nicht die Asche an,
sondern bewahren und reichen das Feuer weiter!"
 

Altbayrisch-Schwäbischer-Gauverband, Sitz Augsburg web@gauverband.info